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   Eine Leseprobe aus dem Buch: Die Psychologie des Essens

Kolumne

Inhaltsverzeichnis

Buch

Die Haut, das Tor zur Welt
Diät: Ein Wort und was man darüber wissen muss
Der JOJO-Effekt
Wasserverlust beim schnellen Abnehmen
Fachwissen vs. Realität
Wie viel zu viel ist zu viel
Warum esse ich das was ich esse
Der Instinkt, unser Betriebssystem
Riechen und Schmecken
Vom Ötzi zum Konsum-Neandertaler
Als die Fettzellen laufen lernten
Unser Freund und Feind die Fettzelle
Unser Freund und Fein die Kalorie
Was genau sind Kalorien
Zucker
Für Zucker werden Menschenrechte verletzt
Isoglukose/Maiszucker
Genmanipulierte Nahrungsmittel
Süßstoff: Was ist Süßstoff und wie wirkt er

Das Selbstwertgefühl
Passt unser Leben zu unserer Ernährung
Unser Ess-Verhalten
Arbeiten und Kalorien verbrennen
Überbelastung durch Unterbelastung
Passt unsere Ernährung zu unserem Leben
Unsere Lebensmittel-Industrie
Ein Blick ins Mikroskop
Die Heuschrecke Mensch
Bäckermeister Körnli
Bio, Bio-Produkte
Welche Nahrung ermöglicht welches Leben
Vegetarisches Essen, Vegetarier
Fleisch/ Wurst: Ist der Mensch ein Fleischfresser
Woher kommt unser Fleisch
Karnismus
Fette/Fettsäuren/Cholesterin
Regenwald
Milch aus der Kuh
Wer Fleisch isst, stirbt früher
Weißes Fleisch, rotes Fleisch
Fisch auf Platz 1
Das giftigste Nahrungsmittel der Welt

Auf der Jagt nach Vitaminen & Co
Depression
Was bedeutet Abnehmen
Verbotenes Gemüse
Sport
Sport, Diät, und Kalorien verbrennen
Luft ist nicht Sauerstoff
Schnapp-Atmung und Herzrasen
Essen zubereiten und Ess-Kultur
Vom Bewegungsmuffel zum Laufwunder
Abnehmen durch mehr Kochen
Krebs durch Essen
Falsche Ernährung die krank macht
Krebs heilen durch Ernährung
Muskeln ohne Fleisch
Die Milch macht´s
Die Wahrheit: Fleisch contra Vegan
Der Tod aus dem Supermarkt

Der Start ins neue Leben
Das Hungergefühl
Verzichts-Gefühle
Ich will gesund Leben
Der Körper im Ausnahmezustand
Gewohnheiten
Wir sind was wir essen und trinken
Fruchtsäfte/Fruchtzucker
Diät- und Light-Produkte
Frühstück
Getränke und Wasser
Ernährungspolitik; und die Frage, "gibt es eine politisch verordnete Fettleibigkeit"?

 

Bäckermeister Körnli
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Warum ist unsere Welt, und auch unsere Ernährung, durch das Entstehen der Lebensmittelindustrie so aus den Fugen geraten?
Genau diese Frage soll eine vereinfachte, aber dennoch die Realität unserer sogenannten "modernen" Markt- und Kapital-Wirtschaft wiederspiegelnde Geschichte beantworten.
…und das ist die Geschichte von…

Bäckermeister Körnli

 
Bäckermeister Körnlis Ur-Opa Erwin war zwar kein Bäcker, konnte aber als er noch gelebt hatte, sehr gutes Brot backen. Das hatte sich damals bei Freunden Bekannten und Verwanden herumgesprochen, weshalb Opa Erwin dann auch gerne für Verwandte und Freunde ein paar Brote mit gebacken hatte. Als darauf hin immer mehr Leute nachfragten, ob sie natürlich gegen Bezahlung auch eines der guten Brote bekommen könnten, war Opa Erwin einverstanden und hat auch für andere Leute Brot gebacken. Im Laufe der Zeit wurde es immer mehr, und so entstand nach und nach eine Art kleine Backstube. Dem Sohn von Ur-Opa Körnli, der inzwischen auch immer wieder mit geholfen hatte, gefiel was sein Papa da machte, weshalb er beschloss Bäcker zu werden. Das tat er dann auch. Und als er dann frisch gebackener Bäcker war, eröffnete er zusammen mit seinem Papa eine kleine Bäckerei, in der dann jeder das Brot kaufen konnte.
Viele Jahre später, als die Backstube immer größer geworden war, hat Bäckermeister Körnli in dritter Generation, die Backstube des Ur-Opas übernommen. Zwar sind in all den Jahren neue Brote, Brötchen, und Rezepte hinzugekommen, aber alles wird weiterhin nach eigenen Familienrezepten gebacken. Das Brot und auch die Brötchen, waren und sind aber nicht nur wegen der Rezepte so gut und bei den Kunden beliebt, sondern auch deshalb weil die Familie Körnli schon immer das Mehl vom Müller aus dem Nachbarort, und die Eier vom Bauern Schorsch aus der selbigen Gemeinde bezogen hat. Und weil auch die meisten Kunden den Müller und den Schorsch kennen, weil sie wissen wie und wo die Sachen die der Bäcker verwendet herkommen, und weil sie dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Gemeinde schätzen, bleiben sie ihrem Bäcker treu.
Bäckermeister Körnli probiert auch mal ein Brot mit anderen Zutaten, oder Gebäck mit anderen Füllungen aus. Das nicht weil er muss, sondern weil er seinen Beruf gerne macht, und er sich selbst daran erfreut seiner Kundschaft was Neues und Leckeres anbieten zu können. Wenn er so etwas Neues ausprobiert und gebacken hat, lässt er seine Kundschaft die im Laden einkaufen kommt probieren, und fragt nach ob ihnen das schmeckt. Wenn die Kunden es mögen, dann übernimmt er das neue Rezept in sein Angebot, wenn nicht, dann probiert er einfach etwas anderes aus.
Nachdem dadurch das Angebot der Backstube gewachsen ist, und Meister Körnli nicht mehr all die Arbeit in der Backstube alleine bewältigen kann, beschäftigt er neben zwei Verkäuferinnen jetzt einen jungen Kerl. Der ist ebenfalls aus dem gleichen Dorf, und ist der Sohn eines Bekannten der gerade keine andere Arbeit gefunden hatte. Ihm, auch wenn er kein Bäcker ist, bringt er alles bei was er selbst weiß und kann. So kann er sowohl in der Bachstube als auch im Laden mitarbeiten. Der junge Bursche freut sich über seinen Job bei Körnli, weil er gleich ganz in der Nähe wohnt. Deshalb muss er auch nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren, und ist nach Feierabend schnell wieder Zuhause oder bei seinen Kumpels zum Fußball spielen. Auch die Lieferanten die die Eier, Milch, Mehl, Früchte und alles andere was in der Backstube gebraucht wird liefern, sind froh darüber Ihre Sachen ganz in der Nähe ohne große Transportwege verkaufen zu können. Jeder spart dadurch Benzin, die Luft im Ort bleibt sauberer, und alle haben mehr Zeit für die Familie und Hobbys, weil sie um ihre Arbeit zu tun nicht Stundenlang auf der Straße unterwegs sein müssen. Das Beste aber ist, es gibt bei Bäckermeister Körnli jeden Tag alles frisch, weshalb auch in all das was es in der Bäckerei gibt, keine Konservierungsstoffe müssen. Das was aus der Backstube kommt, ist gesund, und frei von Schadstoffen und Chemie. Und weil das auch die Lieferanten wissen, kommen auch sie selbst gerne zum Bäckermeister Körnli, um dort das Brot und Gebäck für ihre Familien einzukaufen. Daraus haben sich im Laufe der Zeit Freundschaften entwickelt, und so treffen sich jetzt die Familien bei Festen, machen gemeinsam Unternehmungen, und tauschen eventuelle Probleme oder Erfolge die sie im Geschäft haben untereinander aus. In diesen Gesprächen miteinander entstehen auch neue Ideen an denen man gemeinsam feilt, von denen die eine oder andere dann sogar realisiert wird.
Ja, so ungefähr war das mal vor gar nicht allzu langer Zeit. So sind Familienbetriebe entstanden in denen man selbst mit Leib und Seele arbeitete, und in denen man auch seine Kunden kannte und mochte. Und so gab es glückliche Kunden die gesunde und frische Backwaren bekamen, zufriedene Lieferanten aus der Nähe die hochwertige und frische Qualität lieferten, und einen zufrieden Bäckermeister der sein Handwerk liebte und auch verstand.
Und wie läuft das heute? Heute ist es vielleicht der Sohn eines Bäckermeisters der Ahnung vom Bäckerhandwerk hat, oder eben auch nicht. Eher aber ist es ein Geschäftsmann, ein Jung-Unternehmer, ein Konzern, ein Investor oder Kapitalanleger. Oder es ist der Sohn eines Unternehmers der gerade überlegt wie er Geld verdienen kann, oder es ist ein Unternehmen das überlegt wie es noch mehr Geld verdienen kann. Und so wird eine Marktanalyse in Auftrag gegeben, oder eine bereits bestehende herangezogen um herauszufinden welches Produkt sich wie, wann, und wo, am besten verkaufen lässt. Ist etwas passendes gefunden, geht es auch wenn genügend Geld auf dem Konto liegt, mit dem dafür erstellten Business-Plan zur Bank. Denn durch Kredite und Schulden, kann sich ein Unternehmen enorme Steuerzahlungen sparen. Die Bank sagt dann anhand dieses Plans ob mit der Idee und dem Plan Geld zu verdienen ist, oder eben nicht. Wenn die Bank meint die Geschäftsidee wäre profitabel, gibt sie das Okay und ein entsprechendes Darlehen.
Haben die Jungs mit dem Businessplan jetzt Beispielsweise eine profitable Lücke in der Backwarenbranche gefunden, ist der Umstand keine Ahnung vom Backen zu haben vollkommen zweitrangig. Es geht ja hier um Business, und nicht um Brot backen. Deshalb auch wird zuerst nicht etwa ein Bäcker an Bord geholt, sondern entsprechende Profis die diese Art von Unternehmen managen und aufbauen können. Sind solche Profi-Backpulver-Experten dann eingestellt, geht es an die Planung der Firmen-Struktur, und auf die Suche nach geeigneten Produktionshallen. Je nachdem was die Planung ergeben hat, kann das Resultat auch sein eine von vorne herein auf die Produktion zugeschnittene neue Fabrik, mit der gleich passenden Einrichtung neu zu bauen.
Zeitgleich wird ein eigenes Produktentwickler-Team eingestellt, oder ein externes Team beauftragt Marktfähige bzw. Marktgerechte Produkte zu entwickeln, besser gesagt, zu designen. Natürlich wird im Rahmen dessen irgendwann auch ein Bäckermeister eingestellt. Der aber ist nicht das wichtigste Glied in der Kette, denn für die Entwicklung von Marktfähigen und Gewinnbringenden Produkten in der Backwaren-Massenproduktion, ist ein "Bäcker" im eigentlichen Sinne fehl am Platz. Der nämlich ist mit den Zusatzstoffen die hier verwendet werden, und die genau genommen nichts in Lebensmitteln zu suchen haben, nicht sonderlich vertraut. Was um die Backwaren einer Business-Bäckerei herzustellen und zu verkaufen viel eher gebraucht wird, sind Lebensmittel-Produkt-Entwickler, Manager und Betriebswirte, Produkt- und Verpackungsdesigner, und für die Vermarktung der Produkte, die entsprechenden Verkaufsexperten und Werbedesigner.
Nachdem dann die Produkte entwickelt und designt sind und die Produktpalette festgelegt ist, müssen die zur Produktion benötigten Grundstoffe und notwendigen Zutaten eingekauft werden. Hierbei muss um auch solche Kunden wie die von Bäcker Körnli gewinnen zu können, darauf geachtet werden günstig genug einzukaufen, um billiger produzieren und verkaufen zu können als Bäcker Körnli. D.h. obwohl Lagerkosten, Transportkosten, Kosten für Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe, Verpackungs- und Werbungskosten anfallen, also all die Dinge die Herr Körnli nicht braucht, müssen die Gesamtausgaben für den Wareneinkauf, inklusive der Kosten für Manager, Designer, und allem Sonstigen niedriger sein, als die bei Bäcker Körnli. D.h: Von dem Geld was Bäckermeister Körnli für hochwertige Zutaten ausgeben kann, wird in der Fabrik nicht der Wareneinkauf bezahlt, sondern Manager, Designer, sonstige Bachpulver-Experten, sämtliche Zusatzstoffe, die immensen Kühl-, Heiz-, Transport-, und Verpackungs-Kosten, die Werbung, das Vertriebs- und Büropersonal, sowie der Kredit für Vorlaufkosten und den Kauf oder Bau der Fabrik. Was dann noch übrig bleibt, ist das was für den Wareneinkauf ausgegeben werden kann. Also für die Backwaren um die es eigentlich geht.
Die beste Möglichkeit das bewerkstelligen zu können, ist die Waren aus dem Ausland zu beziehen. Dort werden sie zwar erst über tausende Kilometer mit Schiffen und über hunderte Kilometer mit Lastwagen zum Zielpunkt Fabrik befördert, aber weil sie in der Regel trotz dieser Transportkosten noch immer billiger sind als regionale oder inländische Produkte, sind sie das was die Fabrik sich leisten will und kann, um den Preis von Bäckermeister Körnli unterbieten und mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Sind nun das Mehl, Zucker, Eier, und die anderen Waren, die natürlich nicht ausnahmslos alle aus dem Ausland kommen für die Produktion angeliefert, fehlt nur noch das Personal um sie zu verarbeitet. Selbstverständlich ist es auch hier, um die Kosten bei der Produktion niedrig zu halten, notwendig an Lohnkosten zu sparen. Weil nur wenige Fachkräfte, sprich Bäcker notwendig sind, und der größere Teil der Angestellten nur Maschinen bedient oder interne Lager- und Transport-Arbeiten verrichtet, kann hier leicht an den Ausgaben für Fachpersonal gespart werden. Schließlich und letztendlich ist es in einer Backwaren-Großproduktion ja nicht das Ziel qualitativ hochwertige Produkte mit fachkundigem Personal herzustellen, sondern das Ziel ist, mit ausreichender Gewinnspanne so viel wie möglich und billiger zu produzieren als Bäcker Körnli und Kollegen.

Nachdem sich jetzt nach einer gewisser Zeit alles so entwickelt hat wie es im Business-Plan vorgesehen war, und die Produktion wie auch der Verkauf sich auf einem stabilen Niveau eingependelt haben, macht der Betrieb, nicht letztendlich weil er günstig im Ausland einkauft und den Arbeitern nur einen Mindestlohn zahlt, gute Gewinne. Ergo wird expandiert, und es werden immer mehr Geschäfte, Märkte, und Großhändler beliefert. Genau das aber, macht Bäcker Körnli inklusive seiner Kollegen das Leben schwer. Denn ein Teil seiner Kunden die jetzt lieber billigere Industrieware kaufen als auf Qualität, regionale Herkunft, und die ökologische Herstellung zu achten, fehlt ihm jetzt. Auch solche Kunden gehen ihm verloren, die sich nicht mehr leisten können das gesunde Brot bei ihm zu kaufen, weil auch sie für einen Mindestlohn der zum Leben nicht reicht, bei irgendwelchen Jungs mit einem Business-Plan arbeiten. Sie würden liebend gerne bei Bäcker Körnli einkaufen, doch von dem wenigen Geld das dort bei den Business-Jungs verdient ist, müssen sie auch noch einiges beim Staat abgegeben. Das nennt man dann Steuern die gezahlt werden müssen, damit die Regierung mit dem Geld was sie von den Arbeitern einkassiert, die Subventionen für die Jungs mit Business-Plänen zahlen kann.

Bäcker Körnli indessen, senkt nachdem er immer mehr Kunden verliert seine Preise. Deshalb auch bezahlt er an seine Angestellten weniger Gehalt, um vielleicht mit den niedrigeren Verkaufspreisen neue Kunden gewinnen zu können. Kunden die er dringend braucht, um seine Bäckerei am Leben und Arbeitsplätze erhalten zu können. Aber letztendlich nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass auch das nichts nützt. Bäckermeister Körnli kann so gerne er möchte, mit diesen niedrigen Preisen seinen Laden nicht aufrecht erhalten. Und so muss er nach einem schweren Entschluss seine Angestellten entlassen, und sein Geschäft das er in vierter Generation innerhalb der Familie übernommen hat, endgültig schließen.
Weil es nun den Bäckerladen nicht mehr gibt, sind jetzt auch die Kunden die eigentlich weiterhin gerne in der Bäckerei einkaufen würden, gezwungen das von den Business-Jungs mit Zusatzstoffen produzierte Brot aus dem Supermarkt zu kaufen. Die Lieferanten und Bauern die nicht nur die Bäckerei Körnli belieferten, sondern auch andere kleine Bäckereien die aus dem gleichen Grund schließen mussten, sind jetzt gezwungen ihre Waren an die Industrie zu verkaufen. Und weil die Industrie entweder nur zu einem niedrigen Spottpreis kauft oder gar nicht, müssen auch die alten Lieferanten des Herrn Körnli, sowie seine Freunde der Schorsch und der Müller entweder mit weniger Geld klar kommen, oder wie in den meisten Fällen ebenfalls ihren Betrieb schließen. Das wiederum, ob sie die Produkte von den regionalen Anbietern bekommen oder nicht, juckt die Business-Jungs nicht. Die kaufen ihre Waren sowieso billig im Ausland ein. Bestenfalls haben sie von dem vielen Geld das sie besitzen, oder mit Subventionen aus Entwicklungshilfen die aus den Steuern der Arbeiter bezahlt werden, schon längst selbst in Afrika oder anderswo eigene Plantagen gekauft, auf denen die einheimischen für noch weniger Geld für sie arbeiten.

In der Realität wie in dieser Geschichte, funktioniert globalisierte Wirtschaft genau so. Und in der Realität wie in dieser Geschichte, verkaufen die Jungs mit dem tollen Businessplan billig produzierte Industrieware, wegen der Existenzen, Kleinunternehmer, und gut bezahlte Arbeitsplätze vernichtet wurden.
Egal im welchem Industriezweig oder in welcher Branche, mit diesem Grundkonzept, wird nahezu jeder Konzern aufgebaut und geführt. Und das alles für ein paar Leute die von nichts anderem als von Business-Plänen Ahnung haben, und die auch nichts anderes interessiert. Dafür, damit Manager dicke fette Gehaltsschecks einstecken können, um Brillant-Halsbänder für ihren Hund kaufen zu können. Und mit Unterstützung der EU, und mit der Hilfe von Wirtschafts-Wachstum-Kranken-Politikern, werden Unternehmen dieser Art dann noch subventioniert und ihnen Steuersparmodelle eingeräumt. Nur für solche Leute, für Business-Jungs und deren Industrie wird die Welt globalisiert. Damit sie grenzenlos handeln, und vielleicht auch noch durch diverse Freihandelsabkommen, zollfrei arme Länder ausbeuten und reiche Länder beliefern können.
Als Dankeschön für diese tolle Politik, arbeitet jetzt der in den Ruin getriebene Bäckermeister Körnli, der früher sein eigenes Geschäft hatte mit dem er seine Familie gut ernähren konnte, für 11,67€ Tarif-Mindestlohn, am Fließband bei den Jungs mit dem tollen Business-Plan. Mit dem wenigen Geld das er jetzt bei den Jungs mit dem tollen Businessplan verdient, muss er um über die Runden zu kommen, jetzt auch selbst das billige Industriebrot kaufen das er eigentlich gar nicht mag. Sein Brot wieder selbst Backen? Nein das mag und kann er auch gar nicht, weil es den Müller, den Schorsch, und all die anderen bei denen er seine guten Produkte eingekauft hatte nicht mehr gibt. Die und derer Familien die auch ein gutes Leben hatten, arbeiten jetzt ebenfalls zum Mindestlohn für Jungs mit einem Business-Plan, oder sitzen ebenfalls zum Mindestlohn beim Discounter an der Kasse, und verkaufen dort das Zeug der Business-Jungs die jetzt im Geld schwimmen.
Und so kommt es, dass wenige immer reicher werden, und viele andere denen es gut ging, immer ärmer. Und so kommt es, dass Familie Körnli und auch ihre früheren Kunden jetzt Industriebrot mit dutzenden Zusatzstoffen essen müssen. Und so kommt es, dass die meisten Menschen täglich zwischen einer und zwei Stunden für den Weg zur Arbeit auf der Straße verbringen, wofür fast 80% der gesamt verbrauchten Kraftstoffe, sowie Strom für Bahnen und jetzt auch immer mehr Strom für Elektro-Autos aufgewendet werden müssen.
Und in der Realität wie in der Geschichte, gibt es bald auch nichts mehr anderes zu kaufen, weil alle echten Bäcker, aber auch Metzger, Gärtner, und Bauern, von der Industrie und der Politik ausradiert werden. Die paar Jungs mit dem Businessplan aber, essen weiterhin gesundes Brot. Das kaufen sie dann von einem echten Bäcker gebacken aus dem Feinkost- und Bio-Laden, oder lassen es per Express-Versand zuschicken, denn für die spielt Geld keine Rolle. Und das deshalb, weil sie billige Arbeiter angestellt haben und sich das leisten können, und deshalb weil sie das Zeug was sie in ihrer eigenen Fabriken produzieren selbst gar nicht essen mögen.


Ende


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Selbstverständlich kann das Buch auch bei anderen Anbietern bestellt werden. Die Taschenbuch-Version (498 Seiten) ist in Kürze erhältlich.
Die Psychologie des Essens / Das Grundgesetz für Ernährung und Diät
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Das Buch für jeden und alle die daran interessiert sind, und die auch den Mut haben, die ganze Wahrheit über unsere Ernährung zu erfahren.

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Das sind die sichtbaren oder zumindest benennbaren Dinge, über die beim Thema Ernährung, meist auf das zugeschnitten was man damit erreichen oder verkaufen will, immer wieder gesprochen wird. Die Psychologie des Essens allerding, also welche psychologischen Auswirkungen Essen auf unser Leben und Verhalten hat, ist zwar ebenfalls ein schon erforschter, aber in Ernährungsfragen vollkommen außer acht gelassener Aspekt. Und deshalb auch weiß so gut wie niemand, dass Kalorien, und die Zusammensetzung oder die Art wie Essen zubereitet wird, nicht nur Auswirkung auf die Fülle des Körpers haben, sondern auch auf die Psyche, das Verhalten, den Umgang mit anderen Menschen, die Denkweiße mit der wir unser Leben gestalten, oder auf die Intelligenz.
Auf 500 Seiten erzählt dieses Buch eine für die meisten neue Geschichte, über all das was mit unserer Ernährung zusammen hängt.